seit 2013 | Ausstellungsleitung im BBK |
seit 2010 | Mitglied im BBK |
1986 | Zweites Staatsexamen |
1982 | Erstes Staatsexamen |
1975-82 | Studium an der Rheinisch-Westfälischen-Universität Bonn (Englisch, Kunst, Erziehungswissenschaft) |
1978-87 | Arbeiten im eigenen S-W-Labor |
seit 1965 | fotografische Arbeiten (erste Kamera zur Erstkommunion) |
1956 | geboren in Mainz |
Den Mann für’s Leben getroffen, 4 Söhne bekommen, ein Haus gebaut, Bäume gepflanzt, die Welt bereist. Bewegung, Kommunikation und Stille, Wind und Wasser.
Und – seit 1983 – die Ausstellung fotografischer Arbeiten.
Die Poesie der Alltäglichkeiten und das Geheimnis der kleinen Dinge
Seit langen Jahren, seitdem ich zu meiner Erstkommunion die erste Kamera bekam, bedeutet Fotografie für mich die faszinierende Möglichkeit, ganz besondere Aspekte und Ausschnitte von Welt festzuhalten und auf Details aufmerksam zu machen, die von den meisten Menschen so nicht oder gar nicht wahrgenommen werden – die Stilllebendigkeit der kleinen und großen Dinge, der Menschen um mich herum. Auf diese Weise können Einmaligkeiten, Besonderheiten, Schönheiten und vielleicht auch Banalitäten dem Betrachter sichtbar und bewusst werden, können neue Seherfahrungen gemacht werden.
Ich versuche Menschen in Momenten ihres Alleinseins, ihrer Versunkenheit festzuhalten und ebenso Menschen, die miteinander kommunizieren. In Augenblicken, die etwas über die Art der Beziehung aussagen. Mal zeigen die Fotos ein ganz individuelles, persönliches, intimes Beziehungsmoment und mal eine Facette, die sich fast archetypisch zwischenmenschlich in nahezu allen Kulturen findet.
Ich fotografiere Dinge, manchmal klein und unscheinbar, Dinge, die schon mal bessere Tage gesehen haben und die deshalb oder trotzdem eine eigentümliche Poesie ausstrahlen.
Weiterhin wähle ich mit der Kamera Segmente von Räumen, die – von Menschen geschaffen – Strukturen aufzeigen, die mir bemerkenswert erscheinen. Bemerkenswert durch ihre Schönheit, bemerkenswert durch ihre Struktur und (vielleicht am liebsten) bemerkenswert durch ihr Von-den-meisten-Unbemerkt-Bleiben – vielleicht das, was Andreas Feininger mit dem Satz „Fotografieren heißt Sehen lernen“ meint.
Darüber hinaus mache ich Bilder von Orten, die – fast der Natur überlassen – wortlos erklären oder würdigen, wo, warum und zu welcher Zeit ein menschlicher „Fußabdruck“ dort kaum hinterlassen wurde, bzw wird.
Fotografie ermöglicht es mir, Kunst zu schaffen, indem ich mit offenen Augen durch die Welt gehe und vorhandene Wirklichkeiten wahrnehme und festhalte. Ich inszeniere nicht, sondern entdecke. Jedenfalls vorwiegend.
Um zu zeigen, dass vordergründig unscheinbare Dinge Geheimnisse haben und dass das große Ganze aus vielen Kleinigkeiten besteht, wähle ich manchmal Ausschnitte, reduziere oder addiere Farbe, ändere den Kontrast oder die Schatten. Durch serielle Arbeiten, die immer eine Fortsetzung zulassen, sollen meine fotografischen Arbeiten keine endgültigen Wahrheiten abbilden, sondern sich stetig weiterentwickeln können.
Ich zeige auf, was meinem linken Auge im Bruchteil einer Sekunde beim Blick durch den Sucher auffällt, meinem rechten Auge, dem Geschlossenen, beim Blick in die Seele (nach Henri Cartier-Bresson). Analog. Digital machen beide Augen beides. Und oft braucht es viele Blicke in immer dieselbe Richtung, bis die Bilder des Displays und der Seele im Einklang sind und der Finger im richtigen Bruchteil einer Sekunde auf den Auslöser drückt.